Nach der Elternzeit gekündigt – wo bleibt die Vereinbarkeit?

Elternzeit gekündigt

In der Reihe Vereinbarkeit erzählt uns heute Isa vom Blog LariLara ihre Geschichte und darüber wie sie nach ihrer Elternzeit gekündigt wurde: Toll, dass sie trotzdem nicht aufgibt. Wie sich die Berufswelt für Mütter in der Welt der Medien und Agenturen gestaltet und was für eine Bedeutung Familie für Isa hat, lest ihr hier:

Wer bist Du?

Hallo, liebe Mamas. Ich bin Isa, 37 Jahre und wohne seit 2012 in Hamburg. Meine Töchter sind 1,5 und 5,5 Jahre alt. Die Große kommt also dieses Jahr in die Schule. Wohooo! Mein Herz tanzt – vor Freude, aber auch etwas Wehmut spielt mit.

Woher kommst Du und wohin gehst Du?

Geboren wurde ich in Wiesbaden und habe dort auch 15 Jahre gelebt, danach im Rheingau und in Mainz. Aber immer im Rhein-Main-Gebiet, bis es mich an die Elbe verschlagen hat – der Job des Mannes war schuld ;-). Hamburg ist ein Traum. Wir haben Wurzeln geschlagen, letztes Jahr ein Haus gebaut und so langsam festigen sich auch die Freundschaften.

Was willst Du über Deine Familie sagen?

Elternzeit gekündigt

Meine Familie ist mein Leben. Für meine Kinder versuche ich alles möglich zu machen. Die Große 2x die Woche zum Sport fahren, in die Musikschule und sie mit Freunden verabreden. Den Schwimmkurs am Wochenende macht der Papa. Mit der Kleinen gehen wir, wenn die Zeit es zulässt, zum Eltern-Kind-Turnen. Urlaub und Kurztrips, um ihnen ein Stück von der Welt zu zeigen, auch das versuchen wir im Jahr unterzubringen. Wir Mädels haben alle einen starken Charakter. Wir sind laut und haben viel Energie. Da kracht es schon mal ab und zu oder auch öfter *g*. Wir mögen es uns zu bewegen, zu experimentieren oder einfach mal die Klappe zu halten und den Sandmann zu schauen. Aber meistens ist es eher laut bei uns . Wirbel(k)winder in Action.

Warum und was arbeitest Du?

Ich arbeite, weil es mir Spaß macht und es mich außerhalb meiner Mutterrolle bestätigt und mein Selbstbewusstsein stärkt. Nicht nur als Mutter und Ehefrau gebraucht zu werden, sondern auch in der Arbeitswelt. Deshalb ist es momentan so frustrierend, denn ich bin auf Jobsuche, da mir am ersten Tag nach der Elternzeit gekündigt wurde – betriebsbedingt. Ich möchte Teilzeit arbeiten, um mit den Kindern am Nachmittag zusammen zu sein. Mein Mann arbeitet schon den ganzen Tag und sieht die Kinder kaum. Aber es ist schwer in meinem Beruf etwas zu finden. Ich bin PR-Manager und mache zurzeit eine Weiterbildung zum Social Media Manager.

Erzähle uns etwas von Deinem beruflichen Werdegang!

Ich habe in Mainz Amerikanistik studiert und erst journalistisch gearbeitet, bevor ich ein PR-Praktikum gemacht habe und wusste, dass ich darin später arbeiten möchte. Nach einem Volontariat im Unternehmen bin ich durch verschiedene Agenturen gegangen. Das Agenturleben ist aber kein 9 to 5 Job. Da arbeitet man schnell 50/60 Stunden in der Woche und das ist mit meinem Familienleben nicht zu vereinbaren.

3 Dinge, die Dir am schwersten fallen, beim Wechseln zwischen den Welten!

1. das schlechte Gewissen, die Kinder so lange in der Kita zu lassen

2. Die Freiheit auch mal für mich was tun zu können. Sport, Bummeln gehen oder alleine mit einer Freundin einen Cafe zu trinken.

3. Die Hektik, die der Spagat mit sich bringt ist nicht immer leicht zu ertragen. Wir haben keine Verwandte in der Umgebung und ich wuppe den Alltag unter der Woche alleine.

3 Dinge, warum Du nicht tauschen wollen würdest!

1. Wie schon gesagt, gibt mir die Arbeit ein Stück Leben außerhalb der Mutterrolle. Das möchte ich nicht missen. 2. Der Plausch mit Kollegen und der Ortswechsel, Mittagessen im Lokal etc. Abwechslung pur. 3. Wenn die Kinder mir am Nachmittag in die Arme fliegen und mich vollblubbern, wie der Tag so war und ich die nächsten Stunden spielend auf dem Boden sitze.

Was liegt Dir besonders am Herzen?

Elternzeit gekündigt

Dass meine Kinder zufrieden sind und nicht sagen, „Mama, warum bist du immer so spät zu Hause“. Zum Glück musste ich das noch nie hören. Sie gehen beide gerne in die Kita, haben dort ihre Freunde, die auch oft länger dort sind. Und ich bin ausgeglichener, wenn ich von der Arbeit komme, als wenn ich zu Hause hänge und entweder nur für die Kinder da bin und spiele und vorlese oder eben Bewerbungen schreibe und frustriert bin. Deshalb wünsche ich mir einen Arbeitgeber, der die Fähigkeiten von Müttern anerkennt und sieht, wie gut wir organisiert sind und wie gut wir diese zwei Welten trennen und meistern können.

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