Ist Dein Job vereinbar mit dem, was wirklich wichtig ist im Leben?

Ist dein Job vereinbar mit dem, was wirklich wichtig ist im Leben? Zweimal Wunder im Interview zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Krankheit

Was wirklich wichtig ist im Leben? Für jeden ist das wohl etwas anderes. Es gibt aber sozusagen einen gesellschaftlichen Konsens von dem, was WIRKLICH wichtig ist im Leben. Was ist, wenn Du ein krankes Kind hast – schwer vorzustellen, wie das wäre. Sonja, Bloggerin auf Zweimal Wunder, Marketing-Fachfrau und Mutter von zwei Mädchen erlebt mit ihrer Familie, wie das ist mit einem schwerkranken Kind. Oft erkennt sie gerade in ihrem sicher nicht alltäglichen Alltag, was wirklich wichtig ist im Leben. Dennoch oder gerade deswegen hat sie ihren Beruf nicht aufgegeben. Ihr Beruf hilft ihr dabei, sich als Frau zu verwirklichen und ein wenig Normalität zu erleben.

Wer bist Du?

Ich bin Sonja, 35 Jahre alt und Mama von zwei kleinen Mädels. Ich bin berufstätig und versuche jeden Tag aufs Neue irgendwie alles unter einen Hut zu bekommen. So wie jede Mama eben. Das ist manchmal gar nicht so einfach bei einem so herausfordernden Familienalltag wie unserem. Denn gewöhnlich ist hier nichts😉

 

Woher kommst Du und wohin gehst Du?

Ich komme aus dem Land der Lebensplaner, die eine genaue Vorstellung darüber haben wie ihr Leben irgendwann mal aussehen soll – Mann, Hochzeit, Kinder, Haus, Hund, Glück. Nach allem was wir in den letzten zwei Jahren erlebt haben, entschied ich von dort auszuwandern in das Land des ungeplanten Glücks. Und da fühle ich mich sehr wohl.

Was willst Du über Deine Familie sagen?

Meine Familie ist besonders. Bei uns liegen Glück und Sorge immer ganz nah beieinander. Es gibt viele Phasen, da ist kein Tag wie der andere. Das WIR wird bei uns ganz großgeschrieben, denn bei den Tiefphasen, die wir manchmal erleben müssen, brauchen wir UNS, um wieder nach oben zu gelangen. Unsere Erlebnisse haben uns in den letzten beiden Jahren noch näher aneinanderrücken lassen. Es gelingt nicht immer, aber oft sieht man jetzt das, was wirklich wichtig ist im Leben.

 

Erzähle uns etwas von Deinem beruflichen Werdegang

Ich habe Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Marketing/Organisation/Personalmanagement studiert. Nach dem Studium musste ich zunächst ein Praktikum machen, da die Jobauswahl nicht gerade rosig war. Nach drei Monaten in dieser Firma habe ich dann aber eine Festanstellung angeboten bekommen und sie natürlich auch angenommen. Das war vor genau 10 Jahren. Seitdem ist einiges passiert. Heute bin ich dort Marketing & PR Managerin und leite unseren kleinen Marketingbereich. Aktuell bin ich glücklich damit. Bevor ich meine Kinder bekam, war es mir wichtig hinsichtlich meiner Karriere nach Mehr zu streben.

Das ist es mir auch immer noch, aber an erster Stelle steht die Familie und unser besonderer Alltag, den wir bewältigen müssen. Der Job so wie er momentan ist, passt perfekt zu meinem Leben. Er ist mir wichtig und ich bin froh, dass ich nach meinem zweiten Kind wieder arbeiten gegangen bin. Wenn auch nur 18 Stunden pro Woche. Das hilft mir auf dem laufenden zu bleiben, was Marketing-Themen angeht. Außerdem brauche ich es unbedingt zwischendurch auch mal Englisch zu sprechen und zu schreiben.

 

3 Dinge, die Dir am schwersten fallen beim Wechsel zwischen den Welten

Obwohl unsere kleine Tochter schwer krank ist, habe ich mich bewusst dazu entschlossen, wieder arbeiten zu gehen. Natürlich ist es aber so, dass ich sie immer gerne im Blick hätte. Das wäre aber nicht gut für uns beide.

Unsere große Tochter geht nicht so besonders gerne in den Kindergarten. Sie geht, aber sie sagt sie wäre lieber bei ihrer Schwester. Das kann ich verstehen und oft tut es mir dann leid, sie dort abzugeben.

Das Umschalten im Kopf ist schwierig. Nach einem Sonntag beispielsweise. Da brauche ich schon einen kurzen Moment, um von Spielplatz auf Büro-Modus zu wechseln. In der Regel geht es aber recht schnell.

 

3 Dinge warum Du nicht tauschen wollen würdest

Ich bin ganz ehrlich, ich möchte gerne tauschen. Nicht mein Leben, nicht meine Familie, nichts von dem was ich habe. Aber wenn unserer kleinen Tochter ihre Krankheit genommen werden könnte und sie dafür Gesundheit bekommen würde – das wäre ein großartiger Tausch. Den wird es allerdings niemals geben und deshalb bin ich zufrieden mit dem, was wir haben. Ich würde mich immer wieder dafür entscheiden arbeiten zu gehen weil:

Ich dieses Vorbild für meine beiden Töchter sein möchte. Ich möchte ihnen zeigen, dass sie eigenständig denken und leben sollen und sich niemals von jemandem abhängig machen sollen.

Ich nicht „nur“ Mama, sondern auch Frau bin. Und zu dieser Frau gehört ihr Job.

Ich eine sehr gute Ausbildung genießen durfte, die zu meinem Leben gehört und die ich nutzen möchte.

Was wirklich wichtig ist im Leben

Ist dein Job vereinbar mit dem, was wirklich wichtig ist im Leben? Zweimal Wunder im Interview zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Krankheit

Unserer kleinen Tochter wurde ein zweites Leben geschenkt von Menschen, die wir vorher nicht kannten, die es sich aber zur Berufung gemacht haben für kleine Kinder solch Großartiges zu tun. Ich hatte lange damit zu kämpfen, dass ich persönlich mein Kind nicht retten konnte. Klar habe ich alles in meiner Macht stehende als liebende Mama getan. Aber damit sie Teil unserer Familie sein kann, waren andere Menschen nötig.

Ich bewundere es, dass es Berufe gibt in denen man solche „Wunder“ vollbringen kann. Da erschien ich mir lange Zeit mit meinem Werdegang und Beruf so klein. Also habe ich versucht herauszufinden, was ich tun kann, um ein bißchen von dem Guten was uns getan wurde, zurückzugeben und ich glaube ich habe es gefunden. Im Marketing muss ich viel schreiben und das kann ich. Also habe ich meinen Blog gegründet. Mit meinen Worten Menschen zu erreichen – das ist mein Ziel.

Ich spreche alle Familien damit an, aber insbesondere hoffe ich natürlich, dass ich mit meinen Texten anderen betroffenen Familien Mut machen und Menschen mit ähnlichem Schicksal vernetzen kann.

Wenn ich das erreiche, verhelfe ich unserer Gesellschaft zu mehr Achtsamkeit und Aufklärung in Bezug auf „besondere“ Kinder. So könnte ich einen Beitrag dazu leisten, dass unsere Tochter und andere Kinder sich später nicht dauernd selbst erklären müssen sondern selbstbestimmt ihren Weg gehen können. Das ist mein Traum, mein Wunsch, meine Hoffnung wobei mir mein Job dann doch ein Stückchen weiterhilft. Das ist für mich Teil dessen, was wirklich wichtig ist im Leben.

 

Wir suchen Deine Geschichte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Oder etwas ganz anderes? Wenn Du auch etwas sagen möchtest zum Thema Mütter und/oder Väter und Vereinbarkeit von Familie und Job oder mit Familie auf Reisen #kiezmitkindern freue ich mich sehr auf Deine Mail an contact@mamirocks.com – egal ob du vom zuhause arbeiten überzeugt bist, täglich ins Büro gehst, einen anderen Job hast, der ebenso wie der Beruf Lehrerin gut mit dem Muttersein vereinbar ist  oder ganz einfach Hausfrau aus Überzeugung bist.

Hier gibt es schon einige individuelle Einblicke. Diese Portraits zeigen Wege auf wie Menschen die Vereinbarkeit von Familie und Job zu managen versuchen – denn ein Herz für Eltern soll jeder für uns vor allem auch gegenüber sich selbst haben: perfekt ist nicht wichtig. Auch wenn Du etwas anderes zu sagen hast, melde dich gerne! Ich freue mich über mögliche Gastautoren.

 

Eine ganz normale Mama             Mama im Spagat             Mama WahnsinnhochDrei                   Lari Lara                       Mami und Gör                               Meine Svenja

 

Mäusemamma                          Mama on the rocks              Mamis Nähkästchen                            Val                             Maia Mami rocks                          Verena Mami rocks

 

Von Herzen und bunt                      Dachbuben                   Minimenschlein                         RadioMama                             Fledermama                                   MAMA Berlin

 

Die Rabenmutti                   Mama und die Matschhose       Hausnummersechs                   Around about Munich           Papajahre                                     Sandra schreibt

 

HeuteistMusik                           FromMunichwithLove               Iris Hell                                 Dr. Mama Arbeitstier                  Lotte Laib                                      Frau Mutter

 

Miss Broccoli                                 Mama mal 3                        Südstadtmutter                          Familie Sorgenfrei                  HammaMama                                   Casual Dad

 

Mama Maus                               bejewly                                   Cuchikind                             Schokominza Mutterfreunde

4 Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert