Löwenzahn: Wildgemüse und Gartennützling

Löwenzahn

Da ist er wieder der Löwenzahn: Während ich mich jedes Jahr im Februar und März über die ersten zarten Löwenzahnblätter freue, beginnt er schon bald alles zu überwuchern. Seine jungen Blätter sind gesund und im zeitigen Frühjahr, wenn der Speiseplan vitamintechnisch eher karg ist, bietet er eine willkommene Abwechslung im Salat. Bald darauf folg ihm der Giersch, der es ebenfalls liebt, unseren Garten zu überwuchern.

Dem Löwenzahn habe ich in meiner Kräuterreihe noch nie ein Portrait gewidmet. Das bekommen die sonnengelben, pelzigen Blumen heute. Denn der Löwenzahn ist eine entwässernde und entgiftende Heilpflanze und deshalb verdient diese Pflanze ein eigenes Kräuterportrait. Die Kinder lieben zuerst die gelben Blumen, mit denen sie wunderbare Bilder malen, spielen oder Mandalas legen. Später freuen sie sich über die Pusteblumen und helfen dabei, den Löwenzahn überall zu verteilen, wo er noch nicht wächst.

Ein wilder Garten zum Spielen und Toben

Vielen Gärtnern ist er ein Dorn im Auge. Ich übernehme nicht wirklich was zu seiner Ausrottung, denn ich gärtnere nach dem Grundsatz “Was bei mir wachsen will, darf das”. Allerdings hält mich dieses grüne Wildgarten-Motto nicht davon ab, gelegentlich ein wenig oder auch ganz viel Giersch und Löwenzahn auszurupfen. Denn ich möchte ja auch schon ein wenig Platz für schüchternere Pflanzen, die sich nicht so leicht tun mit der Ausbreitung.

Dennoch gehört er für mich in meine bunte, wilde Wiese und wir freuen uns über das fröhliche Gelb. Arthur Schnitzer schreibt in seinem Gartenratgeber “Gärtner ohne Gift” folgendes: ” Im englischen Rasen dürfen Löwenzahn oder Weißklee nicht vorhanden sein. Dabei holen sich 72 verschiedene Wildbienenarten den Pollen und Nektar aus den kleinen Sonnen der Löwenzahnpflanzen, und vom Weißklee ernähren sich 41 Arten! … In einem naturnahen Garten reguliert sich die Natur selbst und lässt alle Lebewesen und Arten existieren. Ganz nach dem Sprichwort “fressen und Gefressenwerden”.” Sehr beruhigend.

Löwenzahn

Was tun mit dem Löwenzahn?

Die gerupften Löwenzahn wandern im Frühjahr in den Salat, als deko auf eine Suppe oder in den Kräuterdip, in den frisch pürierten Spinat oder werden getrocknet für einen harntreibenden, blutreinigenden und entschlackenden Tee. Zu diesem Tee gehören unbedingt auch die Wurzeln, die viele Bitterstoffe enthalten. Der Frühling ist eine sehr gute Zeit, um zu fasten und den Körper von sich ansammelnden Giftstoffen zu befreien. Löwenzahn verleiht neue Energie und bringt uns nach dem müden Winter Frische und neuen Elan. Er wirkt belebend und anregend, hilft aber auch gegen Blähungen, bei Magen-Darmproblemen und vielem mehr.

Später im Gartenjahr, wenn der Löwenzahn in rauen Mengen blüht, rupfe ich energischer. Nachbars Hasen freuen sich dann über Hasenfutter, denn auch sie wissen was gut ist und fessen gerne Löwenzahn. Neben Vitaminen enthalten die frischen Blätter viele Mineralien und reichlich Kieselsäure. sie sind außerdem reich an Kalzium und Kalium.

Löwenzahntee ist übrigens auch ein Mittel zur Pflanzenstärkung und Pflege. Dazu etwa 50 Gramm getrocknetes Kraut plus Wurzeln mit 2 Litern kochendem Wasser übergießen. Den Tee ziehen lassen. Kalt und unverdünnt in eine Spritzflasche geben und über die Pflanzen spritzen. Die Wirkung ist die einer Jauche. Es kann also auch damit gegossen werden. Früchte tragende Pflanzen wie Beerenstauden, Erdbeeren und Obstbäume freuen sich darüber als Frühjahrskur und bedanken sich mit gesunden, schön gewachsenen früchten.

Sträucher und Bäume bestritzt man am besten damit, bevor sie ihre Blätter bekommen oder im Herbst, nachdem sie abgefallen sind.

Die Löwenzahnjauche kann auch ganz klassisch aus frischen Pflanzen mit Wurzeln angesetzt werden. Einfach einen großen Kübel zur Hälfte mit Löwenzahn füllen und mit Wasser voll gießen. Deckel drauf und zwei Wochen stehen lassen. Die Jauche kann unverdünnt benutzt oder verdünnt dem Gießwasser beigegeben werden. Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf wie Tomaten freuen sich sehr über diesen natürlichen Dünger.

Wer viel Löwenzahn zu verarbeiten hat, kann mit dieser Jauche auch seinen Kompost anreichern. Dasselbe gilt für Jauche aus Brennnesseln.

wills du umweltbewusst leben? Brennnesseljauche - Gartendünger selber machen!

Wenn ihr mehr über die Heilkraft im Löwenzahn und seine Anwendungsgebiete lesen wollt, findet ihr eine detaillierten Beitrag bei Natürlich bleibst gsund.

 

 

 

 

i

 

 

 

 

7 Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert