Ja, nicht in allem perfekt sein, das ist gar nicht so leicht. Da stimme ich Dir zu liebe Diana. Ich habe Deinen Weg mit Spannung gelesen und freue mich schon darauf, wenn Dein Traum vom ortsunabhängigen Leben mit Familie wahr wird. Bis dahin lese ich weiter mit und versuche wie du, nicht in allem perfekt zu sein, denn unperfekt ist die neue Schönheit von innen. Nicht in allem perfekt sein hilft uns sehr die Vereinbarkeit glücklich zu meistern – mit all ihren Hürden und Unwägbarkeiten.
Wir vereinen 4 Welten und sind glücklich dabei!
Wir sind 4: mein Mann, der IT-Spezialist, meine beiden Töchter (3 und 1) und ich.
Mein Name ist Diana. Ich werde in diesem Jahr 30 und komme aus Jena. Hier leben und arbeiten wir auch. Gemeinsam verfolgen wir den Weg zu einem freieren, unabhängigeren Leben. Davon träumen wir.
Woher ich komme
Ich arbeite seit 7 Jahren bei einem großen Optikkonzern in der Unternehmenskommunikation und kümmere mich dort um die Websites weltweit.
Es ist mein erster Vollzeitjob. Davor habe ich Mediengestaltung in Weimar studiert. Seit gut 2 Jahren mache ich einen berufsbegleitenden Master in Unternehmensführung. Gerade schreibe ich an meiner Masterarbeit zum Thema Teilzeit bei Führungskräften. Nebenher betreibe ich seit Mai 2017 meinen Mama-Blog https://zweitoechter.de.
Ich wechsele also immer zwischen 4 Welten: Familienleben, Teilzeit-Job, Masterstudium und Blog. Diese 4-fach Belastung wird noch weiter gesteigert, da mein Mann ebenfalls berufsbegleitend studiert und selbstständig Projekte macht. Das ist aber alles selbstgewähltes Elend und wir bekommen es gut hin.
Meine Mädchen gehen in den Kindergarten und zur Tagesmutter. Diese Trennung der Einrichtungen erhöht unsere tägliche Fahrtzeit enorm. Auch sind die Betreuungszeiten der Tagesmutter nicht so flexibel wie die eines Kindergartens. Uns ist aber eine dem Alter angepasste Betreuung wichtiger und so nehmen wir auch diese Hürden gern.
Wie schaffen wir unser Pensum?
Zum einen haben wir eine große Familie, die uns unterstützt. Die Kinder werden regelmäßig von den Omas oder ihrem Onkel abgeholt. Aber auch meine Freundinnen springen bei der Kinderbetreuung ein, wenn es nötig ist. Diese Unterstützung ist unglaublich wertvoll und ohne sie wäre unser Pensum nicht zu schaffen.
Teilzeit!
Zum anderen habe ich meinen Hauptberuf auf derzeit 20 Stunden reduziert. Meine Arbeitszeiten kann ich dabei flexibel gestalten und auch von unterwegs arbeiten. Einen Tag in der Woche tüftele ich an meiner Masterarbeit und einen Tag verbringe ich mit meiner Jüngsten oder auch mal mit beiden Kindern. Natürlich mache ich damit finanzielle Kompromisse. Reich wird man mit einem Teilzeitjob nicht, aber das ist uns nicht so wichtig. Wir haben alles, was wir brauchen. Das kann auch eine wichtige Erkenntnis sein.
Ein Plädoyer für die Familienarbeitszeit
Auch mein Mann hat seine Arbeitsstunden in seinem Hauptjob reduziert. Nach den 4 Partnerschaftsmonaten, die quasi eine Übung für uns alle waren, konnte ich ihn von einer dauerhaften Stundenreduzierung zugunsten einer gemeinsamen Familienarbeitszeit überzeugen. Das war für mich ein wichtiger Schritt in Richtung Vereinbarkeit und Gleichberechtigung. Ich wollte nicht die Mutter sein, die alle Kompromisse allein macht.
Berufsbegleitend studieren
Unser Studium haben wir so ausgewählt, dass es mit Familie und Jobs überhaupt möglich ist. Die Hochschule Schmalkalden ist sehr flexibel und hilft uns sehr bei der Organisation der Präsenzphasen und Prüfungsleistungen. Ich kann das berufsbegleitende Studium dort sehr empfehlen.
Flexibel und nicht in allem perfekt
Ich hatte Zeiten, in denen ich hart kämpfen musste und in denen mir diese 4-fach Belastung schwer fiel.
Ich habe aber gelernt, dass wir als Eltern immer flexibel bleiben sollten: Kinder werden krank, dann fehlt die Zeit zum Lernen oder die Deadline kann nicht gehalten werden. Dann musste ich mich eben mit einer schlechteren Note zufriedengeben oder auch mal bei der Arbeit einen unausgeschlafenen Eindruck hinterlassen. That’s life. Ich bin stolz auf meine Familie und das, was wir gemeinsam erreicht haben, da gebe ich nicht sehr viel auf die Meinung anderer zu meinem Lebensstil.
Wir sollten versuchen, nicht in allem perfekt zu sein. Das kostet viel zu viel Energie. Wir Eltern müssen alle Kompromisse machen und das sollten wir akzeptieren.
Oder eben das Pensum zurückschrauben. Das kam aber bis heute noch nie in Frage. Und so ein Master ist auch irgendwann zu Ende.
Ich liebe es, “so viel auf dem Tisch zu haben”.
Der Wechsel zwischen Job, Familie, Studium und Blog entfacht bei mir große Synergieeffekte. Das Wissen vom einen kann ich an anderer Stelle gut gebrauchen und auch einsetzen. Sie bereichern sich so gegenseitig.
Ein gesunder Körper ist mein Eckpfeiler
Auch meine Familie profitiert davon, dass ich geistig stark ausgelastet bin. Denn mir tut es gut. Ich empfinde meine Situation nicht als stressig wie es von außen vielleicht wirken könnte. Im Gegenteil es ist positiver Stress, der mich produktiv und kreativ macht. Das habe ich in den letzten Jahren gelernt. Außerdem kenne ich meinen Körper und seine Warnsignale. Diese nehme ich sehr ernst und vermeide so bisher erfolgreich eine dauerhafte Überlastung.
Prioritäten setzen ohne Wenn und Aber
Besonders am Herzen liegt mir bei all diesen Themen aber, dass ich nicht als erstes bei meiner Familie “streiche”. Natürlich muss ich Kompromisse machen, aber ich habe eine ganz klare Prioritätenliste, auf der die Familie an erster Stelle kommt und lerne oder arbeite beispielsweise am Abend, wenn die Kinder schlafen.
Mein Mann gibt mir Kraft
Eine Herausforderung ist für uns, die Zeit für uns selbst, auch als Partner zu finden. Das geht schnell mal unter. Aber wir haben angefangen einen monatlichen Termin zu blockieren, an dem wir einen Babysitter haben und den Abend gemeinsam außerhalb der Wohnung verbringen. Das ist wichtig und könnte auch gern noch öfter sein. 🙂
Mein Mann ist eine riesige Unterstützung für mich, auch wenn er selbst viel auf dem Tisch hat. Dadurch haben wir aber auch viel Verständnis für unser jeweiliges Pensum. Keiner wartet sehnsüchtig bis der andere nach Hause kommt oder wann er den Abend am Rechner gegen das Sofa tauscht. Das könnte ich mir für uns nicht vorstellen.
- Ich rate allen Eltern, die zwischen vielen verschiedenen Welten wechseln:
- Holt euch Hilfe. Ein verlässlicher Babysitter und eine Putzkraft sind ein Muss!
- Seid nicht in allem perfekt und bleibt flexibel.
- Setzt eure Prioritäten und kommuniziert diese auch klar an alle Beteiligten.
- Bezieht eure Partner ein und plädiert für eine Familienarbeitszeit.
- Kümmert euch um eure Partnerschaft. Ihr als Team seid der Grundpfeiler eures Erfolges und Glückes als Familie. Geht es euch zusammen gut, geht es viel viel leichter!
Ein Ausblick
Unsere 4-fach Belastung tun wir uns natürlich nicht ohne Grund an. Es hat alles einen tieferen Sinn. Unser Masterstudium ist bald geschafft und dann widmen wir uns anderen Projekten. Es wird nicht weniger “Arbeit”, aber dafür ganz anders:
Wir träumen von und arbeiten bereits an einem ortsunabhängigen Leben mit mehr Zeit für die Kinder und uns selbst, weniger Arbeit und noch mehr Flexibilität in der Tagesgestaltung. Ein finanziell unabhängiges Leben fernab der deutschen Bürokratie und Meckerkultur, weit weg von kalten Wintern und verregneten Sommern, das treibt uns an. Über unseren Traum und das Nomadenleben habe ich schon ausführlich auf meinem Blog geschrieben. (https://zweitoechter.de/ortsunabhaengig-leben/)
Über Diana
Auf Dianas Blog Zweitöchter findest Du praktische Tipps und spannende Artikel zum Mamasein von Baby und Kind. Besonders beschäftigen sie die Themen Achtsamkeit, Ortsunabhängiges Leben als Familie, Lebensträume von Müttern, Minimalismus und ein Weg, der nicht in allem perfekt sein muss…
Wir suchen Deine Geschichte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Oder etwas ganz anderes? Wenn Du auch etwas sagen möchtest zum Thema Mütter und/oder Väter und Vereinbarkeit von Familie und Job oder mit Familie auf Reisen #kiezmitkindern freue ich mich sehr auf Deine Mail an contact@mamirocks.com – egal ob du vom zuhause arbeiten überzeugt bist, täglich ins Büro gehst, einen anderen Job hast, der ebenso wie der Beruf Lehrerin gut mit dem Muttersein vereinbar ist oder ganz einfach Hausfrau aus Überzeugung bist.
Hier gibt es schon einige individuelle Einblicke. Diese Portraits zeigen Wege auf wie Menschen die Vereinbarkeit von Familie und Job zu managen versuchen – denn ein Herz für Eltern soll jeder für uns vor allem auch gegenüber sich selbst haben: perfekt ist nicht wichtig. Auch wenn Du etwas anderes zu sagen hast, melde dich gerne! Ich freue mich über mögliche Gastautoren.
Eine ganz normale Mama Mama im Spagat Mama WahnsinnhochDrei Lari Lara Mami und Gör Meine Svenja
Mäusemamma Mama on the rocks Mamis Nähkästchen Val Maia Mami rocks Verena Mami rocks
Von Herzen und bunt Dachbuben Minimenschlein RadioMama Fledermama MAMA Berlin
Die Rabenmutti Mama und die Matschhose Hausnummersechs Around about Munich Papajahre Sandra schreibt
HeuteistMusik FromMunichwithLove Iris Hell Dr. Mama Arbeitstier Lotte Laib Frau Mutter
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