Erstmals hat ein Papa meine Fragen zum Thema Väter und Vereinbarkeit von Familie und Beruf beantwortet. Danke an Martin vom Blog Papajahre fürs Mitmachen! Während seine Frau gerade in Elternzeit ist, arbeitet er Vollzeit. Wie es ihm damit geht, lest ihr hier im Interview Väter und Vereinbarkeit. Wie es nach der Elternzeit weitergeht muss die Familie noch herausfinden. Wie bei allen Elternzeiten, die ich bisher kennen gelernt habe, gibt es auch hier ein Fragezeichen.
Wer bist Du?
Ich bin Martin, Vater dreier Kinder und Ehemann. Seit vielen Jahren blogge ich nun schon, allerdings zu anderen Themen. Vor kurzem ging dann mein Blog PapaJahre.de online, auf dem ich seitdem versuche, ein paar interessante und witzige Geschehnisse aus unserem Familienalltag wiederzugeben. Zeitlich kein ganz einfaches Unterfangen…
Woher kommst Du und wohin gehst Du?
Ich komme von der Ostseeküste, bin also quasi ein Fischkopp. Zum Ende meines Studiums hat es mich dann nach Berlin verschlagen, wo ich für die Masterarbeit einen tollen Arbeitsplatz bekam.
Wohin ich gehen werde, ist schwer zu sagen. Ursprünglich war Berlin nur als eine Station gedacht. Wir wollten nur eine bestimmte Zeit hier bleiben und dann weiterziehen. Doch dann kam immer etwas dazwischen… Vielleicht wagen wir in ein paar Jahren doch noch diesen Schritt. Jetzt gerade passt es mal wieder nicht.
Was willst Du über Deine Familie sagen?
Zunächst natürlich, dass ich meine Familie über alles liebe. Zwar schimpfe ich regelmäßig über schlaflose Nächte, wenig Freizeit, die unzähligen Umbauideen meiner Frau und peinliche Gesprächsthemen der Kinder im vollbesetzten Nahverkehr, aber ich möchte es nicht missen.
Ansonsten kann ich sagen, dass es nie langweilig wird. Sobald eine Herausforderung gelöst scheint, springt die nächste mit großem Tadam hinter der Tür hervor. Da kann man manches Mal schon echt verzweifeln. Zumal ich auch nicht das Organisationstalent bin. Doch da bin ich sehr dankbar, meine Frau zu haben, die in diesen Situationen den kühlen Kopf bewahrt und mich wieder beruhigen kann, einen Plan mit mir aufstellt und so die Dinge wieder ins Lot bringt.
Warum und was arbeitest Du?
Ich fange mal mit dem „Was“ an. Hauptberuflich mache ich ganz viel mit dem Computer und bin im Bereich der Forschung und Entwicklung tätig. Jedoch nicht in einem hochbezahlten Forschungslabor, sondern in einem Forschungsverein. Das Schöne an diesem Job ist, dass durch diese Unabhängigkeit die Themenvielfalt recht hoch ist.
Nun das „Warum“. In erster Linie arbeite ich, um das Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Und zwar in Vollzeit. Aber natürlich macht es auch ein klein wenig Spaß und die Kollegen sind nett. Und durch die Arbeit freut man sich doch gleich viel mehr auf Zuhause, oder? 😉
Erzähle uns etwas von Deinem beruflichen Werdegang!
Ursprünglich wollte ich Lehrer werden, habe dann nach dem Abi die Chance genutzt und mal ein Jahr in einer Schule gearbeitet und für mich festgestellt: Es ist vermutlich nicht der richtige Job für mich. Studiert habe ich dann an einer Hochschule in Norddeutschland. Irgendwas mit Informatik. Für die Masterarbeit habe ich dann eine Stelle in Berlin gesucht. Durch einen Kontakt meines Professors bestand die Möglichkeit, in einem Forschungslabor zu arbeiten, was eine sehr tolle Erfahrung war. Jedoch endete die Arbeit zur Zeit der Finanzkrise, so dass mein Chef, obwohl er mich gerne behalten hätte, nicht übernehmen konnte. Also schrieb ich fleißig Bewerbungen und landete schließlich bei meinem jetzigen Arbeitgeber.
3 Dinge, die Dir am schwersten fallen, beim Wechseln zwischen den Welten!
Zum einen finde ich es recht schwer, nach einem langen Arbeitstag zuhause anzukommen und sofort wieder zu 100% zu funktionieren. Ich gestehe, dass das bei mir meist nicht gut funktioniert. Die Kinder wollen von Kita und Schule erzählen, meine Frau sagt, was wir noch erledigen und besorgen müssen. Das Baby wird langsam müde und schreit oder weint, sobald eine Kleinigkeit nicht passt. Leider komme ich meist auch erst kurz vor dem Abendessen nach Hause, so dass auch tatsächlich nicht viel Zeit ist. Und keiner möchte und soll zu kurz kommen.
Zum anderen ist abends noch viel zu tun, so dass man morgens meist doch sehr müde ist. Abends natürlich auch. Und dazwischen….
Und zu guter Letzt muss man natürlich aufpassen, dass man selbst nicht zu kurz kommt. Man stürzt von einer in die andere Welt und hat dazwischen kaum Zeit für sich oder die Frau.
3 Dinge, warum Du nicht tauschen wollen würdest!
Jetzt einfach nur die Namen der Kinder zu nennen, wäre zu einfach, oder? 😉
Aber gut, an erster Stelle steht natürlich die Familie. Ich liebe sie genauso, wie sie ist und würde sie um nichts in der Welt wieder hergeben.
An zweiter Stelle will ich tatsächlich meine Arbeit, oder vielmehr meinen Arbeitgeber, hervorheben. Die Kernarbeitszeit beschränkt sich auf ein Minimum, ich muss keine Stechuhr drücken und die Kollegen verstehen sich sehr gut und machen auch in der Freizeit das ein oder andere zusammen. Und wenn mal wieder eines der Kinder krank ist, dann ist das halt so und mein Chef hat dafür Verständnis. Gerade, wenn ich andere Twitterer so verfolge, merke ich, wie gut ich es da habe.
Und es hat sich aus der Arbeit heraus ein tolles Hobby mit Kollegen ergeben, dass ich sehr gerne betreibe. Sofern sich die Zeit findet…
Was liegt Dir besonders am Herzen?
Das ist natürlich meine Familie und ihr Wohlergehen. Dafür stehe ich dann auch gerne mal etwas länger in der Küche 😉
Interessantes über Mütter, Väter und Vereinbarkeit
Wenn Du auch etwas sagen möchtest zum Thema Mütter und/oder Väter und Vereinbarkeit von Famlie und Beruf, freue ich mich sehr auf Deine Mail an contact@mamirocks.com
Hier gibt es schon einmal ganz viele individuelle Einblicke. Diese Portraits zeigen Wege auf wie Menschen Familie und Beruf in ihrem Leben unter einen Hut zu bringen versuchen:
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