Sommerfüße – im Tau barfuß laufen

Garten im August: Was reift im Spätsommer

Sommerfüße – barfuß im Tau spazieren gehen.

Heute morgen bin ich aufgewacht aus einem Traum,

den ich heute früh noch wusste, jetzt ist er geplatzt wie eine Seifenblase,
abgetaucht
in den Nebeln des Unbewussten.

Es waren Freundinnen darin, Sommerfüße, Tanz und Zeit, Zeit für mich.

Im Lotossitz fand ich nicht in die Meditation,

sondern immer wieder zurück in den Traum.

In unseren Träumen führen wir ein anderes Leben.

Leben gemäß unseren Vorstellungen.

Sind wir auf der Welt, um unseren Träumen Raum zu geben?

Versuchen wir das wirklich, oder haben wir damit längst aufgehört.

Angesichts der vielen Abzweige, die das Leben uns beschert?

Yoga zwischendurch
Yoga zwischendurch heißt für mich etwa Unkraut jäten oder Vorwärtsbeuge beim Putzen, Fersensitz beim Spielen am Boden oder Kopfmassage beim Haarewaschen! Versüße Dir den Alltag!

Ungewollt oder absichtlich – mit voller Absicht im nassen Gras

Das mit dem Meditieren klappt heute nicht,

oder ist die Kontemplation über das Leben, das ich träumend im Schlaf führe, berechtigt als meditatives Objekt zu gelten?

Ich denke doch ja. Denn sich aufdrängende Gedanken sind es wert gedacht zu werden.

Alle? Oder nur jene, die den Lotosteich, die Seerosen auf grünem, unwegsamen Grund anrühren?

Nur sie kommen in die Wagschale, nehme ich mit auf die Matte.

Auch hier verselbständigen sich heute am frühen Morgen die Gedanken.

Gehen eigene Wege, während ich meinen barfüßigen Körper in Asanas lege,

die sich gut anfühlen.

Dehnungen, die mich mitnehmen, mich aufheben, mich vom Denken befreien.
Sich selbst genug sind.
Einfach nur da sein. Im Jetzt.

Niemand ruft nach mir, ich trinke schwarzen Kaffee.
Schätze mich glücklich über die Stille, bin gerne allein.

Kinder auf Klassenfahrt. Seltenes Geschenk der Einsamkeit.

Einsamkeit ist Zeit, hinzuhören.

Hineinspüren. Was brauche ich selbst?
Bin ich für mich da? Mein Yoga ist rudimentär, besteht nur aus Entspannung, kein Schweiß heute. Das ist heilsam, ich muss mir nichts beweisen, nichts erreichen. Es ist gut. Heute auch mal genug.

Ich bade und ins Fenster nach Osten dringt Morgensonne, Aurora.

Bin ich noch einmal eingeschlafen? Mir träumt, ich sei am Meer.

Zwei Wochen am Meer, voller Licht und Wärme. Sonne von früh bis spät.

Auftanken bevor der Winter kommt. Das wünschte ich mir.
Ja, die längsten Tage sind schon vorbei, die Früchte reifen.

Dann sehe ich Sommerfüße im Gras. Reste von rosa Nagellack,
strahlen wie Blütenblätter zwischen taunassen Moosen.

Barfußlaufen, Sommerfüße, Walderdbeeren in der Vorwärtsbeuge finden.

Yoga im Beet.

Bienengarten - wilder Garten

Ich strecke mich nach Himbeeren, bücke mich nach den kleinen, süßen Beeren auf der Erde. Während der Himmel sich in dunkle Wolken hüllt, und ein Donner rhythmisch grummelt, pflücke ich schneller. Die noch und die noch. Die Schüssel füllt sich rasch.

Und rasch prasseln mir die ersten Tropfen ins Genick, ich spüre Nässe am Rücken. Aber es ist Sommer und meine Sommerfüße laufen über nasse, weiche Wiesen. Es ist wunderbar. Meine wilden Blumenrabatten läuchten indianernesselrot, färberkamillengelb und die Echinaceen rosa-orange. Lila die blühenden Kräuter und venusweiß die Schafgarben. Und drumherum so viel Grün. Es summt. Nicht nur in mir, sondern überall.

Die Vögel fressen so viele Beeren. Eigentlich will ich sauer auf sie sein, aber sie zwitschern so schön. Da hat doch glatt einer in die Beerenstauden geschissen. Scheißt auf den gedeckten Tisch. Was soll ich dazu sagen. Der Regen bladdert los und wäscht alles weg.

Ich renne rein mit meiner Schüssel, meinem Beerentraum im Sommerglück.

Walderdbeeren

Sommerfüße sind schwarz vor Erde, damit die Nagellackfarbe leuchtet.

Und irgendwann sitze ich schließlich doch noch, wie jeden Tag, vor dem Bildschirm.

Aber heute nehme ich mir Zeit für die schönen Dinge, schreibe Rezensionen über Bücher, die ich mag.

Lese mich fest in Kinderbüchern, sortiere sie nach Blogbeiträgen. Niemand stört, keine Unterbechung. Ich esse, wann ich Lust habe, nicht, weil die Schule aus ist, werde bekocht.

Ich bin dankbar. Jemand kümmert sich um mich. Doch das wichtigste: Ich kümmere mich um mich selbst.

Mache Pausen, vergesse auch während meiner Schreibstunden nicht, eine Pause einzulegen.

Pause heißt aufstehen.
Mit den Schultern kreisen.
Den Nacken spüren. Entspannen.
Vor die Tür treten. Den Regen prasseln hören.
Tief Luft holen. Und ausatmen.
Die feuchte, erdige Luft nach dem Gewitter inhalieren.

Jetzt habe ich wieder Nackenschmerzen. Zu lange sitze ich und tippe schon. Ich werde jetzt innehalten. Achtsam sein und auf mich hören.

Selfcare-Ritual mit Gesichtsmassage



Warum vergesse ich das nur immer so schnell?
Atmen und Beeren naschen, Sommerfüße fotografieren – oder massieren.

Was machst du eigentlich den ganzen Tag? WMDEDGT ist eine Tagebuch-Blog-Aktion, die mich immer wieder inspiriert mir von der Seele weg zu schreiben. Danke dafür Frau Brüllen und Grüße in die Schweiz.

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